Verbesserung des Cash Conversion Cycle durch gezieltes Kreditmanagement.
Der Cash Conversion Cycle (CCC) beschreibt die Liquiditätsbindung im Unternehmen von der Materialbeschaffung in Verbindung mit den vom Lieferanten gewährten Zahlungszielen bis hin zum Eingang der Kundenrechnung. Für diesen Zeitraum ist eine entsprechende Refinanzierung durch Eigen- oder Fremdkapital erforderlich.
Der CCC wird wie folgt berechnet:
Bestandsreichweite
+ Forderungsreichweite
– Verbindlichkeitenreichweite
= Cash Conversion Cycle
In der obigen Abbildung ist der Cash Conversion Cycle (CCC) vereinfacht dargestellt. Um die damit verbundene Einschränkung bei der Liquidität zu begrenzen, ist eine Herangehensweise von zwei Seiten denkbar. Zum einen ist der Cash Conversion Cycle von Seiten des Beschaffungsmanagements durch Aushandeln von höheren Zahlungszielen bei Lieferanten zu optimieren. Im Kreditmanagement setzen wir zur Optimierung des Cash Conversion Cycle beispielsweise die Optimierung von Zahlungszielen in Abstimmung mit den vertrieblichen Anforderungen oder die Implementierung geeigneter Maßnahmen zur Überwachung von Zahlungseingängen ein.
Beispiel: Für die Produktion werden Vorprodukte im Wert von 100.000,– € gebraucht. Die Bestandsreichweite liegt bei 60 Tagen. Der Lieferant der Vorprodukte gewährt 14 Tage Zahlungsziel. Dem Kunden gegenüber werden 30 Tage Zahlungsziel gewährt. Die Forderungslaufzeit (Days Sales Outstanding, DSO) liegt bei 40 Tagen.
Hieraus ergibt sich nach obiger Formel 60-14+40=86 Tage. In diesen 86 Tagen müssen somit 100.000,–€ refinanziert werden. Bei einem angenommenen kalkulatorischen Zinssatz von 8% p.a. wären dies pro Tag 22,22 €. Das entspricht über den gesamten Cash Conversion Cycle einer Belastung von 1.910,92 €. Ebenfalls ist zu entnehmen, dass eine Verschlechterung der DSO um 1 Tag jeweils 22,22 € kostet.
Einfluss des Kreditmanagement auf den Cash Conversion Cycle
Im Kreditmanagement nehmen wir Einfluss auf die Liquiditätsbindung durch Optimierung der Forderungslaufzeit DSO (Days Sales Outstanding). Dies geschieht zum einen durch Optimierung der Zahlungsziele und das rechtzeitige Auslagern von ausgemahnten Forderungen an den Inkassodienstleister.